Technomathematik studieren
Der technische Fortschritt, der auf den Erkenntnissen in den Naturwissenschaften basiert, ist ohne Mathematik undenkbar. Die Informatik hat diesen Prozess beschleunigt und neue Möglichkeiten eröffnet. Technische Neuerungen entwerfen und testen Erfinder heute meistens mit Hilfe von Computersimulationen und ersetzen dadurch die experimentellen Methoden. Der Studiengang Technomathematik vermittelt Dir die für diese Prozesse notwendigen Kenntnisse.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Das Bachelor Studium der Technomathematik ist in Module gegliedert und dauert sechs Semester. Neben den klassischen Fächern Analysis und lineare Algebra lernst Du Methoden der angewandten Mathematik wie Statistik, Stochastik und Numerik kennen. Im Fach Informatik erwirbst Du Kenntnisse im Programmieren und wissenschaftlichen Rechnen. Der Unterricht in einem technischen Anwendungsfach ist der dritte Teilbereich des Studiums. Mögliche Fächer sind zum Beispiel Elektrotechnik, Mechanik, Maschinenbau, Verkehrswesen oder allgemeine Ingenieurwissenschaften. Das Verhältnis der Studieninhalte teilt sich ungefähr in 60 % Mathematik, 20 % Informatik und 20 % technisches Anwendungsfach auf.
Du absolvierst häufig ein Praktikum in einem Unternehmen oder Institut, bevor Du dann zum Ende des Studiums Deine Bachelorarbeit verfasst. Wenn Du gerne eine gewisse Zeit im Ausland studieren möchtest, bietet sich hierfür das fünfte Semester an.
Nach dem Abschluss kannst Du ins Berufsleben einsteigen oder Deine Kenntnisse in einem viersemestrigen Master Studiengang weiter vertiefen und Dich spezialisieren.
Der Master Studiengang in Technomathematik ist stark praxisorientiert. In Arbeitsgruppen analysierst Du ein konkretes technisches Problem und erstellst ein mathematisches Modell als Basis für eine Computersimulation. Diese führt dann zur Optimierung eines technischen Vorgangs. Durch solche Projektarbeiten stärkst Du Deine Fähigkeit zur Teamarbeit, die Du in Deinem Beruf unbedingt benötigst.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Du kannst Technomathematik studieren, wenn Du die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, besitzt. Auch mit der Fachgebundenen Hochschulreife oder der Fachhochschulreife ist das Studium möglich. Eine Zulassungsbeschränkung durch einen NC gibt es an den meisten Hochschulen nicht.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Von Vorteil ist es, wenn Du Dich außer für Mathematik auch für Technik und Naturwissenschaften interessierst. Logisches, abstraktes und analytisches Denken sollte Dir Spaß machen. Da im Studium viel Projektarbeit stattfindet, ist es außerdem wichtig, dass Du gut im Team arbeiten kannst, kommunikativ und kreativ bist. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums erfordert von Dir ein hohes Maß an Motivation und Ausdauer, da Du Dich in kurzer Zeit in verschiedene Fachgebiete einarbeitest.
Aktuelle Stellenanzeigen
Beruf, Karriere & Gehalt
Mit einem Abschluss in Technomathematik sind die Berufsaussichten sehr gut. Die meisten Absolventen eines mathematischen Studiums finden innerhalb eines Jahres eine Festanstellung. Als Technomathematiker mit Deiner praxisnahen Ausbildung stehen die Chancen noch besser. Attraktive Stellen kannst Du etwa in einer Forschungseinrichtung oder der Entwicklungsabteilung eines Unternehmens finden. Wenn Du Informatik als Schwerpunkt gewählt hast, bieten sich auch Banken, Versicherungen und Software- oder Telekommunikationsfirmen als Arbeitgeber an.
Alternativ bietet ein guter Master Abschluss in Technomathematik Dir auch die Möglichkeit, zu promovieren. Du kannst Deinen Doktor etwa in angewandter Mathematik oder in einer Natur- oder Ingenieurswissenschaft erwerben.
Als Mathematiker verdienst Du in jeden Fall überdurchschnittlich gut. In der freien Wirtschaft erhältst Du je nach Branche in der Regel ein höheres Gehalt bekommen als in einem Forschungsinstitut. Du kannst mit einem Einstiegsgehalt von 3.500 €¹ brutto im Monat rechnen. Mit einem Doktortitel können es sogar bis zu 5.500 €¹ sein. Im Durchschnitt verdient ein Mathematiker 4.800 €¹ brutto om Monat.
Wo kann ich Technomathematik studieren?
Den ersten Studiengang in Technomathematik hat 1981 die TU Kaiserslautern ins Leben gerufen. Sie gehört heute zu den renommiertesten deutschen Universitäten im Fachbereich Mathematik. Inzwischen kannst Du an ungefähr 15 Hochschulen und technischen Universitäten in Deutschland den Bachelor- und Masterstudiengang Technomathematik belegen. Als einzige Fachhochschule bietet die FH Aachen einen Masterstudiengang an.
Hochschulen, die eng mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, bieten ideale Bedingungen. Die FH Aachen kooperiert zum Beispiel mit dem Forschungszentrum Jülich, das zu den angesehensten in Europa gehört. Die TU Kaiserslautern hat durch die enge Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik viele Vorteile.