Sozialmanagement Studium
Das Sozialmanagement Studium bildet die Schnittstelle zwischen Sozialer Arbeit und Wirtschaft. Es vermittelt Fachkenntnisse, um den ökonomischen Anforderungen eines modernen Betriebs unter den Aspekten der sozialen Arbeit Rechnung zu tragen. Wer sich für diesen Studiengang entscheidet, kann in der beruflichen Zukunft also zwei Bereiche abdecken. Du kennst Dich nach dem Studium einerseits mit der Ökonomie und andererseits mit der praktischen sozialen Arbeit aus.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Das Sozialmanagement Studium vereint eine sozialwissenschaftliche Ausbildung und Kenntnisse aus der Betriebswirtschaftslehre. Die Studieninhalte sind weit gefächert. Sie umfassen die Lehrinhalte der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre ebenso wie die Fragestellungen der Personal- und Unternehmensführung.
Das Studium bereitet Dich auf die Leitung einer sozialen Einrichtung vor. Entsprechend besuchst Du in dieser Zeit Seminare über Rechnungswesen und Recht. Auch Kurse in Psychologie und sozialwissenschaftliche Methoden sind denkbar. Üblicherweise gibt es hier die Unterscheidung zwischen den Sektoren Gesundheitswesen, soziale Arbeit und Bildungswesen, wobei jeder Bereich seine eigenen Schwerpunkte hat. Der Unterricht ist in vielen Studiengängen sehr praxisorientiert. Fächer, die Dir während des Studiums begegnen, sind zum Beispiel:
- Theoretische Grundlagen der Sozialen Arbeit
- Projektmanagement im sozialen Bereich
- Arbeitsrecht
- Statistik und empirische Sozialforschung
- Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
- Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
- Kosten und Leistungsrechnung
- Sozialwirtschaft
- Marketing
- Controlling und Personal
Was Du über den Teilaspekt der Sozialen Arbeit wissen solltest, erklärt Dir Dr. Barbara Bittner, Departmentleiterin an der FH Campus Wien in diesem Vortrag:
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Das Sozialmanagement Bachelor Studium kannst Du an manchen Hochschulen nur zum Wintersemester, an anderen Hochschulen auch zum Sommersemester beginnen. Du studierst 6 bis 8 Semester und besuchst in dieser Zeit theoretisch- und anwendungsbezogene Lehrveranstaltungen. Darunter fallen Vorlesungen und Seminare, in denen Du eigenständig wissenschaftliche Arbeiten verfasst. Nach dem erfolgreichen Abschluss aller Veranstaltungen und der Bachelorarbeit darfst Du Dich Bachelor of Arts (B.A.) nennen. Möchtest Du weiter Sozialmanagement studieren, ist ein Master Studium das richtige für Dich. Das Sozialmanagement Master Studium dauert 2 bis 4 Semester.
Die meisten Studiengänge integrieren ein Praktikum in den Studienverlauf, das mehrere Wochen oder ein ganzes Semester dauern kann. Darin wendest Du Deine theoretischen Kenntnisse praktisch an und findest heraus, in welchem Bereich Du nach Deinem Abschluss arbeiten möchtest. Neben Fachseminaren und dem Praktikum achten die meisten Hochschulen darauf, dass Du gut vorbereitet in das spätere Berufsleben starten kannst. Mit ergänzenden Kursen zum wissenschaftlichen Schreiben und Seminaren zu Rhetorik oder Verhandlungsführung bist Du gut für den Berufsalltag gewappnet. Wer internationale Kontakte knüpfen möchte, kann ein Auslandssemster einlegen. Während Deines Auslandssemsters erweiterst Du Deinen fachlichen Horizont.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um das Sozialmanagement Studium aufzunehmen, benötigst Du die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Zusätzlich erwarten die meisten Hochschulen berufliche Erfahrung in Form von Praktika oder Ausbildungen im gesundheitlichen oder sozialen Bereich. Das Fach ist an manchen Hochschulen mit einem Numerus clausus belegt. Dieser variiert jedes Jahr und hängt von der Zahl der Bewerbungen ab. Manchmal gibt es auch eine Auswahlkommission, die die Eignung des Bewerbers in einer Prüfung feststellt.
Das Master Studium ist häufig ebenfalls zulassungsbeschränkt. Dann benötigst Du einen Bachelor Abschluss in Sozialmanagement oder einem ähnlichen Fach. Außerdem fordern viele Hochschulen mehrmonatige Berufserfahrung im Sozialmanagement.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Wer Interesse an sozialer Arbeit hat und nicht auf betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse verzichten möchte, ist mit dem Sozialmanagement Studium bestens beraten. Du solltest Begeisterung für den sozialen Bereich und ein notwendiges Maß an Empathie mitbringen. Die Arbeit im Sozialmanagement beinhaltet den Kontakt mit Menschen, weshalb Studieninteressierte nicht schüchtern sein sollten.
In der Schule solltest Du Interesse an Sozialwissenschaften haben. Vorkenntnisse in diesem Fach erleichtern Dir den Zugang zu sozialen Fragestellungen, die Dir im Studium begegnen. Solides Wissen in Wirtschaft und Recht hilft Dir im Fach Betriebswirtschaftslehre. Um statistische Berechnungen durchzuführen solltest Du den Mathematik-Lernstoff der Oberstufe beherrschen. Auch Englischkenntnisse sind im Studium gefragt, da die Fachliteratur auf Englisch vorliegt.
Sozialmanagement ist nicht Gesundheitsmanagement
Manche Studieninteressierte fragen sich, wo der Unterschied zwischen Sozialmanagement und Gesundheitsmanagement liegt. Die beiden Disziplinen haben viel gemeinsam. Ihr Kernpunkt ist die wirtschaftliche Perspektive auf einen Betrieb. Du lernst in beiden Fächern die Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Finanzierung und Marketing. In beiden Studiengängen bilden Statistik und sozialwissenschaftliche Methoden das Fundament der empirischen Forschung.
Der entscheidende Unterschied: Das Gesundheitsmanagement Studium gibt Dir eine Einführung in die Medizin und in die Gesundheitspolitik. Deshalb erhalten Absolventen der Gesundheitsökonomie teilweise den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.). Außerdem liegt Dein späteres Einsatzgebiet in einem anderen Bereich. Als Student der Gesundheitsökonomie fokussierst Du Dich mehr auf Gesundheitseinrichtungen wie Reha-Kliniken und Krankenhäuser.
Beruf, Karriere & Gehalt
Die Berufsaussichten sind bei einem erfolgreichen Studienabschluss sehr positiv. Absolventen des Studienganges Sozialmanagement sind bei vielen Betrieben gefragt, da sich das Sozialmanagement nicht nur mit sozialen Aspekten, sondern auch mit der klassischen betrieblichen Ökonomie befasst. Je nach Spezialisierung ist es mit einem Abschluss in Sozialmanagement möglich, auch international auf Jobsuche zu gehen. So kannst Du Dich auf der ganzen Welt nach neuen Möglichkeiten umsehen.
Typische Einsatzgebiete für Absolventen des Sozialmanagement Studiums sind Einrichtungen und Organisationen im Sozialwesen. Dazu zählen zum Beispiel Heime, Stiftungen und Wohlfahrtsverbände. Denkbar ist auch eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft im Gesundheitsmanagement oder im Personalwesen. Das Studium qualifiziert Dich zudem, eine freiberufliche Beschäftigung aufzunehmen, beispielsweise als Leiter einer sozialen Einrichtung oder als Berater im Finanzsektor bei Heimen und Non-Profit-Organsisationen.
Das Gehalt eines Sozialmanagers variiert nach Berufserfahrung und Note des Abschlusszeugnisses. Als Leiter einer Pflegeeinrichtung verdienst Du zum Beispiel 3.400 bis 4.400 €¹ brutto im Monat. Im Controlling kannst Du mit einem monatlichen Bruttogehalt von 3.600 bis 4.900 €¹ rechnen.
Wo kann ich Sozialmanagement studieren?
Den Studiengang haben bundesweit verschiedene staatliche und private Hochschulen im Programm. Das Sozialmanagement Studium kannst Du sowohl als Vollzeitstudium als auch berufsbegleitend oder als Fernstudium absolvieren. Die Leuphana Universität Lüneburg beispielsweise hat sich auf die Bedürfnisse Berufstätiger spezialisiert. Du bearbeitest Studienbriefe zuhause, im Semester gibt es 3 Präsenzwochen. Ein ähnliches System verfolgt die Fachhochschule Münster. Pro Semester musst Du nur an 10 Tagen zu Präsenzveranstaltungen erscheinen, die restliche Zeit lernst Du von Zuhause aus.
Großer Beliebtheit erfreut sich das Duale Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Hier durchläufst Du im Studium 6 Theorie- und 6 Praxisphasen. Als Absolvent der DHBW erhältst Du den akademischen Grad des Bachelor of Arts und kannst zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen.
Alternativen zum Sozialmanagement Studium stellen Soziale Arbeit und Gesundheitsökonomie dar. Im Soziale Arbeit Studium nehmen die betriebswirtschaftlichen Aspekte einen sehr viel geringeren Teil des Studiums ein. Im Gesundheitsökonomie Studium verschiebt sich der Fokus von Einrichtungen des Sozialwesens auf Gesundheitseinrichtungen, wie Kliniken und Gesundheitszentren.