Geoinformatik studieren
Das Studium der Geoinformatik beschäftigt sich mit der Vermessung und Abbildung der Erdoberfläche, speziell jedoch mit der Erstellung von digitalen Karten und Geländemodellen. Geoinformatik gehört zum einen zum Fachbereich der Geowissenschaften und zum anderen zu den Ingenieurswissenschaften.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Im Regelfall handelt es sich bei der Geoinformatik um ein Bachelor Studium. Die Regelstudienzeit variiert zwischen sechs und acht Semestern. Das Studium schließt entweder ein Bachelor of Engineering (B. Eng.) oder ein Bachelor of Science (B. Sc.) ab. Manche Universitäten bieten zur Vertiefung noch Master Studiengänge an.
Grundsätzlich geht es im Studium der Geoinformatik darum, Geodaten mit den Methoden der Informatik zu bearbeiten. In den ersten Semestern stehen die Grundlagen der Geodäsie auf dem Programm. Anschließend beschäftigen sich die Studenten mit Vermessungstechniken und der anschließenden Visualisierung der raumbezogenen Daten. Neben der Datenerfassung und der Analyse von Geodaten geht es auch um die Integration in Datenbanken und den Entwurf optimierter Datenmodelle.
Da Karten und Pläne heutzutage meist auf computergestützte Systeme umgestellt werden, nimmt die Bedeutung digitaler Geoinformationssysteme (GIS) im Studium zu. Auch moderne Internettechnologien spielen im Studium eine immer größere Rolle. Je nach Schwerpunkt erlernen die Studenten auch moderner Programmiersprachen und die 3D-Objekterfassung.
Damit Du Dir besser vorstellen kannst, was im Studium auf Dich zukommt, hat die Uni Münster den Studiengang in diesem Video vorgestellt.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Das Studium der Geoinformatik ist in der Regel zulassungsfrei und Du kannst in der Regel mit einem Abitur oder einer Fachhochschulreife in der Tasche studieren. Darüber hinaus ist kein Vorpraktikum erforderlich. Dennoch sind aufgrund der fachlichen Breite die Anforderungen an Studierende recht hoch.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Neben einem grundlegenden Interesse an Geografie und an mathematischen Fragestellungen sind vertiefte Kenntnisse in Analysis und Algebra notwendig. Generell solltest Du für das Studium eine Begabung für die Naturwissenschaften mitbringen. Insbesondere Kenntnisse in Physik sind für den Studienerfolg von Vorteil. Einen Großteil des Studiums sowie des späteren Berufslebens verbringst Du in der Geoinformatik vor dem Computer, sodass Spaß am Umgang mit dem PC unerlässlich ist. Im späteren Berufsleben sind außerdem Fremdsprachenkenntnisse und Teamfähigkeit unabdingbar. Geoinformatiker arbeiten oftmals interdisziplinär und müssen in Projekten mit unterschiedlichsten Fachleuten zusammenarbeiten. Daher ist auch eine gewisse Flexibilität erforderlich.
Aktuelle Stellenanzeigen
Beruf, Karriere & Gehalt
Auf dem Arbeitsmarkt sind Absolventen der Geoinformatik sehr gefragt und bereits mit einem Bachelor Abschluss kannst Du mit guten Einstiegsgehältern rechnen. Dies liegt vor allem daran, dass der Umgang mit GIS-Systemen auch in der Wirtschaft immer gefragter ist. Außerdem haben sich für Geoinformatiker in den letzten Jahren durch die technischen Neuerungen vielfältige Betätigungsfelder ergeben.
Ein klassischer Arbeitgeber ist der öffentliche Dienst, der weiterhin einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren im Bereich der Geoinformatik hat. Geoinformatiker arbeiten hier zum Beispiel im Bereich der Stadt- und Landvermessung sowie bei städtischen Ver- und Entsorgungsunternehmen. Der Bachelor Abschluss ermöglicht den Einstieg in den gehobenen sowie später in den höheren Dienst.
Einen immer größeren Bedarf an Absolventen hat mittlerweile die wachsende GIS-Branche. Sie benötigt Geoinformatiker für die Hard- und Softwareentwicklung, beispielsweise bei mobilen Navigationsgeräten. Auch Kommunikationsunternehmen stellen vermehrt Absolventen dieser Fachrichtung ein.
Weitere Betätigungsfelder sind die Immobilienwirtschaft, Logistikunternehmen sowie die Bau- und Rohstoffindustrie. Sogar die Luft- und Raumfahrt-Branche sucht Geoinformatiker. Ein kleiner Anteil der Absolventen bleibt in der Hochschulforschung und beginnt eine wissenschaftliche Karriere. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit einem Ingenieursbüro selbstständig zu machen.
Wo kann ich Geoinformatik studieren?
In Deutschland gibt es mittlerweile über 20 verschiedene Studiengänge der Geoinformatik. Das Fach haben sowohl Universitäten und Technische Universitäten als auch Fachhochschulen im Lehrangebot. Fachhochschulen bieten hierbei eine Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis und bilden konkret für das spätere Berufsleben aus. Das Studium beinhaltet hier verpflichtenden Praktika und viele praxisnahe Übungen. Im Gegensatz zu den meisten Fachhochschulen besteht an Universitäten jedoch die Möglichkeit, ein Master Studium anzuschließen oder gegebenenfalls sogar in Geoinformatik zu promovieren.